Dienstag, 30. Oktober 2012

G’day mate!

Bei den Australiern ist alles „easy-peasy“, „sweet, no worries“ oder „simple as that“!
Der Australier an sich, sieht sich als äußerst lässig, entspannt und großzügig.
Zusammen mit einem „hey“ bekommt man zur Begrüßung immer ein „how’s’t goin‘?“ oder „how are you darlin‘?“ zugeworfen. Von Jedem. Also Wildfremde eingeschlossen.

Ich frage mich oft, welche Antwort darauf erwartet wird. Eine Ehrliche…? Zum Beispiel “ich empfinde es als schizophren, zu behaupten, fürchterlich „laid back“ zu sein und dabei alles mit Verbots- und Regelschildern vollzukleistern“ – oder –„ ich finde es komisch, so zu tun als sei alles Öko und Bio, aber trotzdem jeden Meter mit dem Auto zu fahren“ – oder – „unter „lässig“ verstehe ich persönlich nicht exzessiven Alkohol- und Drogenkonsum“?!?
...bevor man einen verlassenen Strand betritt
Vermutlich wird dies nicht erwartet… so bleibe ich bei einem gewünschten „Great, and you?“
Nicht umsonst wahrscheinlich hat eine bekannte Australische Kaffeekette einen Tag eingerichtet, an dem man seine Mitmenschen mal fragen soll, wie es ihnen WIRKLICH geht!


Die gewünschte Lässigkeit ist in Form der Sprache deutlich zu erkennen, so neigt der Australier zu Abkürzungen und Verniedlichungen, z.B.:
brekky – breakfast [Frühstück]
trucky – truck driver [LKW-Fahrer]
bbq – barbie - barbecue [Grillen]
footy – football  [Football oder Fußball]
boardy – boardshorts [Surfhose für Herren]
speccy – spectacular [spektakulär]
fab – fabulous [großartig]
caj – casual [in Bezug auf Kleiderordnung]
7.30ish (seventhirtyish) – 7.30 h [sieben Uhr dreißig, ist für alle Uhrzeiten anwendbar]
11clockish (elevenclockish) – 11.00 h [elf Uhr, ist für alle Uhrzeiten anwendbar]
mod oz – Modern Australian [gilt für die „Internationale Küche“]
kiwi – New Zealander [1 Einwohner Neuseelands, wobei hier meines Erachtens nach wie vor die Frage im Raum steht, ob dies eine Form der Verniedlichung oder des Neckens sein soll]

Dies wird gern auch für Orte angewendet, z.B.:
Oz – Australien
Brizzy - Brisbane
Maggie - Magnetic Island
Rocky – Rockhampton
Port – Port Macquire
Indo – Indonesia [Indonesischer Raum, wobei es sich hauptsächlich auf Bali bezieht]
So kommt im Radio schon mal die Ansage: “Mates, tonight at 8.30ish footy  - Kangaroos vs. Kiwis – live from Brizzy! It’s gonna be speccy! Cheers mates! See you later guys!“


DO or DIE - seatbelts save truckies too
Ja, es gibt eine Menge Australisches zu lernen, aber Australier sind äußerst umgänglich und grundsätzlich sehr unvoreingenommen. Wenn auch das Interesse an Politik und Ausland generell sehr wenig zu finden ist. So hat mir zum Beispiel jeder Australier, ohne Ausnahme (!), gesagt, dass es wirklich überflüssig sei nach Canberra, also der Hauptstadt, zu fahren. „You’ll only get lost in roundabouts. That’s what our politicians do – they get lost in roundabouts all the time!” (da die Stadt als Hauptstadt gebaut ist, gibt es 2 große Straßenkreise um die Regierungsgebäude… wie auch immer, ich fand Canberra dementsprechend überraschend schön und vor allem interessant!)

Sydney


Fast kein Australier, den ich getroffen habe, war schon mal in Neuseeland. Doch das nächste Urlaubsziel?! Und die Wenigsten schon mal im Zentrum, also der roten Wüste oder gar an der anderen Küste von Australien. Zugegegeben, wenn man in Australien lebt, hat man ja auch alles… von tropischen Regenwald, endlose Strände mit excellentem Surf, Parks, Skigebiete, unendlich viele Berge und Wandermöglichkeiten… hinzukommt, dass JEDES andere Ziel auf der Welt wirklich sehr weit weg ist. Nebenbei wird Bali, glaube ich, als Teil Australiens betrachtet.

So hat mein Freund Brian zu mir gesagt, als ich versuchte ihm meine Weltreise zu erklären… „und wie lange bist du in Australien?“ „Über 2 Monate, also mein längster Aufenthalt.“ „That’s good – Australia is the best!“ In seinem 11-jährigen Leben ist er noch nie woanders gewesen…
In Newcastle
Ja, wenn man mal ein bisschen von der klassischen „Lonely Planet Route“ abweicht, trifft man keine Ausländer mehr. So sind dann meistens entweder Kinder, dort Brian, 11, und Hayley, 10, oder alte Opis, die mich zum „Barbie n beer“ einladen, meine Zeitgenossen. Mit Hayley und Brian habe ich 3 Tage am Strand Football gespielt. Sie hatten keine Sorgen mir die komplexe Zusammensetzung ihrer riesengroßen Patchworkfamilie detailliert zu erklären. Inkl. Hayleys‘ Aussage„But I prefer to stay with Daddy. He is always drunk in the evening, so we can do whatever we want!“

Hätte mir DAS mal jemand eher gesagt... daher die ganzen Geisterfahrer :-)

Der Australier ist meist sehr hilfsbereit. So werde ich doch erstaunlich oft gefragt, ob ich mich verlaufen oder verfahren hätte! Liebe Australier: ihr habt ungefähr nur 7 Straßen im ganzen Land, da ist es äußerst schwierig sich zu verfahren!!

Der Australier an sich liebt sein Land und ist sehr stolz drauf, siehe Brian. Bei meinem Kommentar, „I’m on a world tour“ kommt so gut wie nie die Frage, wo ich denn vorher war oder wo’s noch hingeht. Desweiteren ist er sehr direkt und erzählt am liebsten selbst. (da findet man das mangelhafte Interesse am Ausland wieder)

Beispiel1:
Ein netter Australier, namens Guy Lord-Phillips (kein Scherz), hat mir netterweise bei der Vermittlung des Jucynators geholfen. Ich lerne seinen Vater kennen: "Aber sie weiß ja gar nicht, wie man auf der richtigen Straßenseite fährt!" (ich stehe wohlbemerkt daneben...!)
Beispiel 2:
Ich laufe touristyle mit einem Stadtplan durch Brisbane. Ein Opi spricht mich an, wo ich denn herkommen würde.
„I’m from Germany.“
„You are? I’m German too. But I don’t speak German.“ Weder war er jemals in Deutschland, noch weiß er, aus welcher Stadt seine Eltern eigentlich kamen, geschweige denn, dass er 1 Wort Deutsch sprechen würde.

Am 90 Mile Beach
Beispiel 3:
I
ch gehe allein an den 90 Mile Beach. (Der Strand sei 150 km lang, Mama, den kannst auch du nicht zu Ende laufen)
Ein junger Australier gesellt sich zu mir und wir unterhalten uns eine Weile, wo ich in Australien war und wo ich hinfahre… nach einer Weile fragt er:
„Are you American?“
(also, ich weiß ja, dass ich manchmal ein bisschen doll nuschel…aber?!)
„Ähm, nee nee, ich bin Deutsch.“

Nach einer Weile kommt sein Vater, mit 2 Flaschen Bier, (Australier haben immer 1 Flasche Bier in der Hand) hinzu.Der Sohn stellt mich vor: „She’s German.“
Wir unterhalten uns eine Weile zu dritt.Vater: „Ah, German background you said?! Well…”Ich: “Uhm, actually I AM German. …in a way” (ohne, dass man mir viel Aufmerksamkeit schenkt)Vater: „…if you’re looking for a job – there is a German restaurant in Blabla…“Ich: “Yeah no, I’m not looking for a job, thanks."Vater: “It’s called Kutschu Kitchen (vermutlich Küche Kitchen oder so’n Quatsch) and the owners name is Karen. You could pretend being German.”Ich: “Well, I AM German, more or less…”Vater: “Plus you’re blonde – everybody would believe that!”Ich: “Well…”Vater: “And you could pretend speaking German and just saying: “Hallo, hallo! Bratwurst, Bratwurst! That’ll work!“
Ich gucke den Sohn an – er scheint meinen fragenden Gesichtsausdruck nicht deuten zu können.

…wie der Australier sagen würde: „True story!“
J
a, grundsätzlich ist der Australier sehr hilfsbereit! Immer für einen Smalltalk zu haben. Manchmal hört er nur nicht so genau zu… J
 

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Drive Darling

Gefahrene Kilometer: 3.736
Ganz ohne Anna zum Spielen, Bibi und Tina Kasetten und Kahlchen als meine Vernunft an meiner Seite...
Aber dafür immerhin mit guter Musik:
 
Schöne Grüße aus der Hauptstadt Canberra auf dem Weg zur Great Ocean Road!
Irgendwo in New South Wales
 

Samstag, 20. Oktober 2012

Auf Fraser Island...

...gibt es einen See. Den berühmten Lake McKenzie. Der sieht wohl eigentlich so aus:
...dieses Bild ist aber von Google geklaut
 
Er ist für seinen feinen, weißen Sand uns glasklares Wasser bekannt!
Bei uns sah er so aus....

Lake McKenzie meets Hamburger Schmuddelwedder

Wir haben einen 3tägigen Trip gemacht, mit 4WDs am Strand fahren und Zelten... der Himmel hat uns Hamburger "Frühlingswetter" geboten. Also Regen, Sturm und kalte Nächte... aber wir haben es natürlich trotzdem so gut es ging genossen - was sagt der Hamburger (der Australier übrigens auch): Wir sind ja nich aus Zugger!
Ist ja auch nicht so, dass ich noch keine Sonne hatte die letzten Monate, aber ein bisschen schade ist es wohl, bei Sonne sieht alles wie immer schöner aus!

Fraser Island ist die größte Sandinsel der Welt und dicht besiedelt mit Dingos, die abends beim Lagerfeuer schonmal vorbei schauen und nachts heulen. Also weltweit etwas einzigartiges!

Fraser Island


Dienstag, 9. Oktober 2012

Highway to Hella

Im Daintree Rainforest:
Somewhere in Queensland, Tiere haben immer Vorfahrt!
Die trockenen Flussbetten Queensland:
Eine typische, queensländer Stadt:
 
Auf Fraser Island:
(Achtung, es ist etwas windig...)
 
 Im Eungella National Park,auch Pferde haben Vorfahrt:
Die Küstenstraßen von Queensland:
 
Der klassische Queensländer Highway:
Morgens um 6 siehts auch mal aus wie in Afrika
Morgens um 6 siehts auch mal aus wie in England...
 
...ansonsten geht es sehr viel geradeaus!

Interessante Schilder bieten Abwechslung: ob sie SPRIT und nicht SPIRIT meinten?!
...die Hälfte unserer Strecke haben wir schon geschafft!
 Ja, es herrscht nicht so wahnsinnig viel Verkehr auf den Straßen :-)

Hellas aktuelle Roadtrip Charts:
Platz 1: Jimi Hendrix Best of Album
Platz 2: Pink Floyd (bevorzugt morgens zw. 6-9 Uhr)
Platz 3: Rihanna - man down
(wer genug Vorstellungsvermögen hat und schon oft das Auto mit mir teilen durfte, darf sich jetzt meinen zauberhaften Gesang dazu vorstellen!)

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Dreams come true!

gefahrene Kilometer: 2.438 km

Die Whitsundays! Der Himmel auf Erden – oder auf Inseln!

Leute!!! Ich habe Wale gesehen!!


Echte Wale! 2 Stück! Humpbackwale! Die beiden haben sich bestimmt 2 Stunden in der Nähe unseres Bootes aufgehalten und den Anschein gemacht, dass es ihnen Spaß macht, ein bisschen rumzuplanschen. Man konnte sie sogar hören!! Abgefahrenes Geräusch! Mein persönliches Highlight  der 3tägigen Segeltour!


Ab nun spreche ich Walisch! So wie Dori:
Lösung 1: Wale :-)

Wir waren zwischen den Inseln unterwegs, am Whitehaven Beach – einer der feinsten Strände der Welt! In der Tat ist der Sand eher Pulver und lebt ein paar Tage in Ohren und Haaren weiter… Tagsüber waren wir schnorcheln und segeln. Und weil es so schön ist, haben wir an Deck unter dem Sternenhimmel geschlafen! Wusstet ihr, dass es hier gefühlt eine Trilliarde mehr Sterne gibt als bei uns? Und tatsächlich kann man alle 5-10 Minuten eine Sternschnuppe sehen!
Madrid, Mexico City, China und Hamburg am Whitehaven Beach

Ich bleibe weiterhin auf den Spuren Nemos und werde zur Not auch in Sydney zum Zahnarzt gehen!
Segeln in den Whitsundays