Donnerstag, 31. Januar 2013

Valparaíso – eine bunte Künstlertadt zum Verlieben

Weltkulturerbe. Che Guevera war hier. Chiles berühmtester Poet Pablo Neruda hat Valpo geliebt. Valpo wird Valparaíso von seinen Liebhabern genannt. (wozu wir nun auch gehören)
Mama und Hella in Valpo
Valparaíso war bis 1914 die größte und wichtigste Hafenstadt Chiles und erste Anlaufstelle Südamerikas nach der Umrundung von Kap Hoorn.  Dann wurde der Panama Kanal eröffnet…


Huch, haben wir uns nach Hamburg verlaufen??
Nein, unten weht ja noch die Chilenische Flagge...




Aber auch heute noch ist der Hafen voll mit Containern - am meisten aus Hamburg! Herrlich.

Außerdem ist Valpo eine liebenswerte Stadt, bunt bemalte Häuschen sind auf den steilen Hügeln der Bucht dekoriert. Heute gibt es noch 15 funktionierende funiculares (Fahrkabinen, die einen den Berg hochziehen), die  zwischen 1880 und 1915 gebaut wurden. Sie klappern laut und sind etwas wackelig. Es ist aber ein Riesenspaß, mit ihnen zu fahren und am Ende ist man ihnen nicht nur für den Transport, sondern auch für einen wunderschönen Ausblick über die Künstlerstadt dankbar!
1 von 15 "funiculares" in Valparaíso





Valparaíso


Für manch einen ist so eine Fahrt so aufregend, wie eine Achterbahn J


 

Montag, 28. Januar 2013

Begegnungen

Was eine Reise immer reisenswert macht, sind Begegnungen. Begegnungen mit unterschiedlichsten Menschen an unterschiedlichsten Orten in unterschiedlichsten Situtationen.

Italien
Schon wieder lerne ich Italiener kennen. Und schon wieder stellen wir fest, dass ich von Italien mehr gesehen habe als alle Italiener zusammen J

Manchmal steht die Welt eben Kopf
Hitchhulk
Irgendwo im Nirgendwo in Neuseeland hat das Auto auf einmal kein Sprit mehr. Das nette Mädel mit ihrem 5monate altem Baby Vera, die mich per Anhalter zur nächsten Tankstelle mitnimmt, ist in meinem Alter. Wir unterhalten uns. Sie ist sehr überrascht, als ich sage ich bin Deutsche. Das würde man am Akzent nicht hören, den Deutschen Akzent kenne sie ganz gut. Sie fragt mich, aus welcher Stadt ich komme… – sie muss laut anfangen zu lachen – sie hat mal eine Fernbeziehung nach Hamburg geführt… J The world really is a village!
 

Tanklady
Die freundliche Kiwi Dame von der Zapfsäule fragt mich, wie mein Tag war.
Ich: Gut. Ich komme gerad aus Picton…
Sie: Wohnst du in Picton?
Ich: …und muss zurück nach Auckland.
Sie: Wohnst du in Auckland?
Ich: Nein, ich bin nur im Urlaub. Aber ich fliege schon nächste Woche am 23.
Sie: Oh – mein Sohn kommt am 23. an, er lebt in Gold Coast, Australien. Fährst du zu Weihnachten zurück nach Hause nach Südafrika? (???)
Ich: Ähm… nein, nach Chile.
Sie: Wirklich? Toll. Mein Sohn ist auch mit einer Brasilianerin zusammen. Ein ganz nettes Mädchen! (?????)
 

Royal
Mein erster Tag in Auckland. Die letzten Tage in Australien hat sich alles um Prince Charles und Camilla gedreht, die zu Besuch waren. Sie sind mir dort rein geografisch auf Schritt und Tritt gefolgt. Zuletzt in Melbourne zum Melbourne Cup. (ein Pferderennen, mit offiziellem Feiertag und die ganze Stadt kleidet sich in Kleidchen, Pumps, Hütchen und Anzug) Am ersten Morgen gehe ich zu einer namhaften FastFood Kette, um das kostenlose WiFi zu nutzen. Als ich aus der Tür trete, ist die Straße abgesperrt und ein paar Menschen stehen an der Absperrung und warten anscheinend. Ich frage zwei Backpacker, was hier los ist: „Keine Ahnung…“
Ich: „Na hoffentlich nicht Charly und Camilla – die haben mich die letzten Wochen schon verfolgt…“
5 Minuten später gebe ich Camilla die Hand und sie fragt nach meinem Befinden: „How are you?“
Muss man erst zig Mal in London gewesen sein, um die Royals zu treffen…

Europa
Abends im Hostel sitze ich am Tisch mit 1 Dänen, 4 Briten, 3 Schweden, 3 Italienern, einem spanischen Pärchen und 2 Holländern. (es sind IMMER 2 Quoten-Holländer dabei).  Die meisten Backpacker sind halt Europäer. Es schummelt sich auch mal ein Amerikaner, Canadier oder ein paar Asiaten dazwischen… aber Europa ist schon immer sehr dominant. Franzosen bleiben am liebsten mit Franzosen. Es entstehen hitzige Diskussionen über Politik, besonders Bildungspolitik, Arbeitslage im eigenen Land, Griechenland… aber auch witzige Dinge, wie Klischees und Gemeinsamkeiten in Sprachen werden ausgetauscht. „Ja ja, die Merkel und der Sarkozy – jetzt hat sie keinen mehr zum kuscheln…“
„Ja, also Franzosen, Italiener und Spanier haben es ja auch viel schwerer mit Englisch als die anderen.“ (in der Tat machen diese 3 immer die gleichen Satzbaufehler – nach wie vor bleiben aber der Französische und Italienische Akzent mit Abstand meine liebsten!)
„Ja, und Özil und Real Madrid und… in der Champions League…!“ (wenn es zu dem Thema kommt, bleibt es das für den Rest des Abends)
Jeder berichtet aus seinem Land. An Abenden wie diesen habe ich das Gefühl ich lerne Europa besser kennen als all die Länder, die ich gerade besuche…

Australien.
In meinem Team für die nächste 3tages Tour sind 3 Italiener und 2 Spanier. Sie erzählen das gleiche, wie alle anderen Italiener und Spanier. „Zu Hause gibt es ja keine Arbeit. Gar nichts. Ich liebe mein Land, aber ich kann da kein Geld verdienen. Somit komm ich erstmal hierher und verdiene ordentlich Geld. Wenn ich auf einem Feld pflücke, kriege ich ja schon 25$/Stunde. (ca. 21€)! In Spanien kriegen die (häufig schwarzarbeitenden) Pflücker gerade mal 3€...“

Zimmernachbarn
Ich wohne mit 1 Jungen aus Jeruasalem und 1 Jungen aus Mekka in einem Zimmer. Hamburg wirkt dagegen fast etwas langweilig....

Insulaner und Großstädter
Wusstet ihr, dass Hawaiianer keine Amerikaner, Kanaren keine Spanier und Sizilianer kein Italiener sind? Nein – sie stellen sich als Hawaiianer, Kanaren oder Sizilianer vor! Und grenzen sich auch eindeutig von dem Rest des Landes ab. Bei sämtlichen Surffilmen wird übrigens bei den Kandidaten als Länderkürzel für Hawaii und nicht USA geschrieben…

Jeff Bushman
Am Strand von Bali spricht mich ein älterer Herr an. Wir unterhalten uns fast eine Stunde sehr nett… zugegeben am Anfang war ich etwas skeptisch. Er sei Hawaiianer (nicht Amerikaner...) und beruflich hier, er sei Shape Designer für RipCurl. Und seine Töchter… und Amerikaner oh nee und die Australier, bald noch schlimmer…. Und er kenne in Europa leider nur beruflich Portugal und Holland. Aber Europäer seien toll. Die sprechen alle 5 Sprachen und kennen die ganze Welt und machen ordentlich Wirtschaft und Politik. (Zitat!)
Falls ich mal nach Hawaii komme, er wohnt North Shore, einfach nach ihm fragen, ihn kenne da jeder, ich kann natürlich bei ihm wohnen.
Am nächsten Tag unterhalte ich mich mit Freunden aus dem Hostel. Der Australier: „Was – den hast du getroffen, cool.“ Der Brasilianer: „Ich hab gehört, der soll voll cool sein!“ Der Italiener: „Ich hab neulich seinen Artikel in dem Surfmagazin gelesen, richtig gut.“ Der Hawaiianer: “…ja, Jeff ist cool, ich wohne ja auch North Shore, wir sind Nachbarn.“
Lieblingsbegegnung in Auckland: Toni aus Leipzig :-)
 

Freitag, 25. Januar 2013

Was Chile zu bieten hat? - Alles.

Die trockenste Wüste der Welt – Atacama im Norden.

Den höchstgelegenen See der Welt – Lago Chungará auf 4.571 Metern.
Die meistfotografiertesten Berggipfel der Welt – Torres del Paine in Südpatagonien.

2.050 Vulkane – davon 50 aktive.
Autsch - bitte nicht an den Baumstamm lehnen
Hot Pools zum Baden, Skigebiete, Thermalquellen, Geysire, riesige Gletscher,  blaue Seen, den wilden Pazifik, eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt und unendlich viel mehr…


Auf einer Fläche von gerade mal 750.000 qm² bietet das Land Wüsten- und Steppenklima im Norden und  feuchtgemäßigtes Klima im Süden.

 
Denn Chile ist das längste und schmalste Land der Welt. 4.300 km lang und dabei im Schnitt nur 175 km schmal. Man befindet sich quasi an jeder Stelle  im Land in unmittelbarer Nähe des Pazifiks oder den Anden. Einzigartig.Chile hat ca. 16,5 Mio. Einwohner. Ca. 5 Mio. davon leben in der Hauptstadt. Santiago de Chile liegt auf ca. 540 m.
San Cristóbal auf einem Berg mitten in Santiago de Chile


In Santiago geht die Sonne unter
Unmittelbar hinter Santiago schießen die Anden auf bis zu 6.500 m hoch und beherbergen somit Skigebiete für „Santiaguinos“ und viele weitere Touristen.Wir sind mal bis zu 3.333 m hoch gefahren. Wie eigentlich immer sehen Skigebiete ohne Schnee trostlos aus. Die Berge an sich, sind aber immer einen Ausflug wert.
Anden Kordillere

 

Donnerstag, 24. Januar 2013

9. Stop: Chile

Mit einer kleinen Zeitreise in die Vergangenheit, denn ich flog nachmittags am 23.12. In Neuseeland los über die Datumsgrenze und landete am gleichen morgen am 23.12. in Chile, einem 12Stunden Flug und  16 Stunden Zeitverschiebung tauche ich wieder in einen neuen Kontinent ein.

Alles ist wieder anders. Eine neue Uhrzeit, neue Währung, neues Klima, neues Essen, andere Menschen, andere Gelassenheit, andere Sitten und eine kleine neue Sprachbarriere überfallen mich. Aber ich falle sehr sanft – so treffe ich doch direkt am Flughafen meine Eltern, die aus Hamburg kommen und am Flughafen wartet schon lange unsere liebe Chilenische Sielfeld Familie, die uns „wärmstens“, mit über 30°C in Santiago, empfangen.
Darf ich vorstellen? Meine neuesten Mitreisenden: Mama und Papa!
Mein Rucksack hat die Zeitreise nicht überstanden und hat lieber noch eine Woche länger in Auckland verweilt bis er schließlich den Weg nach Chile geschafft hat… welch eine Erleichterung, denn ein Weltreisender ohne Rucksack ist einfach kein Weltreisender!

Chile begrüßt einen warm und trocken, so wirkt doch die Landschaft um Santiago fast wüstig. Hinter der Stadt erstrecken sich unmittelbar die 6.500 m hohen Anden, die auf den ersten Blick unwirklich wirken. Im ersten Augenblick dachte ich, ich sehe Wolken, bis ich erkannte, dass es verschneite Berggipfel sind, die da im Himmel stecken!
Wir verlassen Santiago dann aber in Richtung Küste und durchqueren Weingebiete bis uns irgendwann der strahlende Pazifik entgegen glitzert und mit milderem Klima willkommen heißt. Unsere Chile-Sielfeld-Familie wohnt in Vina del Mar direkt am Meer. Quasi Chiles beliebtester Bade- und Ferienort  von unzähligen Chilenen und Argentiniern. Es ist Weihnachten und der Sommer, die Ferienzeit und die Hochsaison beginnen. So füllt sich der Strand jeden Tag etwas mehr. Argentinier bringen Thermoskannen und Mate mit  und schlürfen den ganzen Tag aus ihrem Becher, die Pelikane gleiten über das Meer, die Stranddiskos haben „all day party“ und Skater, Fahrradfahrer und Schlenderer kommen sich an der Promenade in die Quere. Alle machen Urlaub – herrlich!
Der Strand von Viña del Mar, Reñaca
Weihnachten verbringen wir gewohnt gemütlich und witzig mit der Familie. Damit auch richtiges Hamburger-Weihnachtsfeeling aufkommt, regnet es am Nachmittag sogar etwas. Traumhaft. Wir überschlagen uns mit köstlichen Leckereien, selbstgebackenen Keksen, Roastbeef und Chilenischem Pisco Sour – lecker! Der Weihnachtsbaum hat echte Kerzen und die Bescherung dauert ewig. Am Ende sind alle müde.  Also alles wie immer.
Weihnachtsdinner


Silvester wird ebenso köstlich gespeist und um 12 gehen wir an den Strand und bewundern das Feuerwerk, welches vom Wasser aus in die Luft geht. Es ist wunderschön, doch hinzu kommt, dass wir bis in die große Bucht von Valparaíso gucken können und bis dahin ca. 12 weitere Feuerwerke vom Wasser in die Luft schießen – alle gleichgeschaltet mit unserem! Ein zauberhaftes Spektakel.



Nun mag sich einer fragen: Chile Sielfeld?! Wer bitte?
Darf ich vorstellen? Tita, Vera, Hella, Berndt, Silvia, Mama und Papa Sielfeld
Jaaaa, genaugenommen sind die Sielfelds mehr Chilenen als Deutsche. Zumindest gibt es hier weitaus mehr Sielfelds als es vermutlich jemals in Deutschland geben wird.

Kleiner historischer Ausflug:
Hamburg war halt schon immer das Tor zur Welt. Im Jahre 1908 geht Ehepaar Johannes Sielfeld & Luise Wall den weiten Weg per Schiff nach Chile. Das andere Ehepaar Walter Sielfeld & Hertha Wall bleibt in Hamburg. Ja, 2 Brüdern haben 2 Schwestern geheiratet. Somit sind wir mit unseren zahlreichen Chilenischen Sielfelds, die seit jeher sehr große Familien gegründet haben, quasi doppelt verwandt.

Der Käfer der Familie Sielfeld - Papa hat sich einen Keks gefreut!
Somit heißen schon mal die Nachbarn im gleichen Haus Sielfeld, trifft man in den Straßen Valparaísos schon mal auf alte Schilder an Hauswänden mit einem Sielfeld:

Übersetzung: Seit den 50er Jahren, "Prolabe", welches damals noch „Sielfeld und Compania“ war, hat die Wissenschaft beeinflusst und zur Gesundheit der 5. Region beigetragen. "Prolabe" – Kulturerbe von Valparaíso.
 Valparaíso Weltkulturerbe.
Oder auf Schmuck in Valparaísos Designer Läden mit der Marke Vera Sielfeld:

 
 
 
 
 
 


Die Chilenen sind ein sehr angenehmes Völkchen. Ein buntgemischter Haufen. Ein Chilene kann klein, dunkel und indianisch, genauso wie groß, blond und dick sein. Erst gibt es natürlich die Indianischen Ureinwohner wie seit dem 16. Jahrhundert die Spanier.  Wie die Hamburger Sielfelds sind ab Mitte es 19. Jahrhunderts viele Einwanderer von weither gekommen. Sehr viele Engländer, Deutsche, Palästinenser, Iren, Franzosen, Kroaten, Italiener haben hier ihr Zuhause gefunden und das spürt man sehr deutlich an der großen Vielfalt an Menschen wie auch in Geschäften und Lokalen.
Mitten in Vina del Mar
Von einem erstaunlich großen Deutschen Teil gibt es zum Beispiel viele „Deutsche Schulen“ in Chile, wo auf Deutsch unterrichtet wird, Deutsche Bäckereien, wie z.B. Bäckerei Rostock und Restaurants, die sich „Onces Alemanas“ nennen. Hier gibt es Kaffee und Kuchen satt, wie auch Torten und belegte Brote. Mein Lieblings Deutsches Mitbringsel ist allerdings der „Kuchen“. Er steht als „Kuchen“ auf der Speisekarte und meist ist ein Obstkuchen damit gemeint – lecker.

 
Chile kommt daher sehr freundlich, strukturiert und angenehm offen daher – mit einem gesunden Hauch typisch Südamerikanischem Chaos und Gelassenheit. Ich mag es!

Mittwoch, 2. Januar 2013

Das wohl schönste Ende der Welt!

Man könnte ja meinen Neuseeland sei „die kleine Schwester“ Australiens…. Dem ist in keinster Weise so! Bis auf die Amtssprache, Captain Cook als 1. Europäer und einen Teil einer Erdplatte haben diese beiden Länder genau NICHTS gemeinsam!


Kaum eine Landschaft ist wiederzufinden, kein einziges der fiesen, giftigen Tiere Australiens lebt hier (das bösartigste Tier ist die Ratte, von den Europäern eingeschifft…), die Lebensart, der Neuseeländer an sich… alles ist anders. Freundlicher und bodenständiger irgendwie.Es fängt damit an, dass das Englisch, bis auf „mate“ vielleicht, ein völlig anderes ist und hört mit dem Zusammenleben mit den ursprünglichen Neuseelandern, den Maori, auf.
Viele Hinweise sind zweisprachig, die Kinder lernen in der Schule Maori als Sprache und Geschichte, es gibt Maori Radio- und Fernsehsender und es wird großen Wert auf Maori Kultur und Kunst gelegt! Ein offenes, respektvolles Zusammenleben ist überall zu finden.
Glücklicher Weise hatten wir eine handliche Karte, ca. im Maßstab 1:1, inkl. vieler erfahrener eingemalter Tipps, zur Hand!
 In diesem Sinne, danke nochmal Hennilein!
All das ist mir in Australien leider nicht begegnet, so haben die Aborigines häufig sogar abgezäunte Camps und bleiben viel unter sich und sind manchmal kaum im öffentlichen Leben zu finden…
Natürlich kann man nichts verallgemeinern und Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. Viele begründen den Unterschied aber tatsächlich mit dem Beginn des Zusammenlebens der „Ureinwohner“ und „Neuankömmlinge“, die Europäer. In Australien sind sie eingefallen und haben, ja so muss man es nennen, Massenmord an den Aborigines begangen, um das Land einzunehmen. Weitere wurden mit Deals wie „500 qm² bodenschatzreiches Land gegen 5 Sicheln“ abgespeist… Die Maori, ursprünglich wohl hauptsächlich Polynesier, haben von vornherein Verhandlungen mit den Europäern führen können und so wurde vieles gemeinsam beschlossen. Es ist zwar „erst“ ca. 250 Jahre her… die Neuseeländische Form des Zusammenlebens gefällt mir auf jeden Fall besser.

Der Neuseeländer nennt sich übrigens liebevoll selbst „Kiwi“! Ich habe eigentlich noch niemanden „New Zealander“ hören sagen. Interessant, so ist doch der Kiwi nicht sehr hübsch, ist seinen Feinden machtlos ausgefliefert,  kann er eigentlich nix, noch nicht mal fliegen… aber er ist hier halt einzigartig auf der Welt! Der Kiwi grundsätlzlich nimmt sich halt nich ganz so wichtig.
Der Kiwi ist ein sehr offener, freundlicher Mensch. Meist mit einem sehr sonnigen Gemüt und viel Zeit. „Ja, es regnet hier halt 200 Tage im Jahr“ oder es ist so stürmisch, dass wir die Autotür kaum aufkriegen „Heute? Das ist noch nicht windig!“ Kleinere Erdbeben, Tornados, Überschwemmungen durch Regen oder halt Vulkanausbrüche, sind nicht unüblich – all das nimmt der Kiwi recht gelassen und wartet an unzähligen Baustellen geduldig. Meist winken einem die Bauern vom Straßenrand sogar fröhlich zu.
Die Nationalblüte Neuseelands
Apros pros - die Milch und die Wolle, die man hier kaufen kann, ist offensichtlich von sehr glücklichen Tieren - die unzähligen Schafe und Kühe haben meist einen schöneren Blick auf die Landschaft oder soagar aufs Meer als die meisten Einwohner. Unter den Landstraßen gibt es eigens für die Kühe gebaute Tunnel.
Den Kühen und Schafen am Straßenrand ist ein vorbeisausendes Auto meist so fremd, dass sie sich erschrecken, wenn wir vorbeidüsen...
Ja, es ist wahrscheinlich das schönste Ende der Welt… so kann man doch am gleichen Tag Snowboarden und 2 Stunden später im Meer surfen gehen. Oder am Strand liegen und die Skilifte in den schneebedeckten Gipfeln sehen. Oder auf einem Gletscher rumkrabbeln und anschließend zum Aufwärmen in natürlichen „Hot Pools“ baden. Irgendwie faszinierend.

Übrigens: auf Maori heißt Neuseeland - das Land der langgezogenen Wolke. Verständlich...

Frohes 2013 aus Chile!

Ich hoffe, ihr hattet alle genauso einen lustigen Jahreswechsel wie wir in Vina del Mar in Chile!
4 Stunden nach euch haben wir am Strand mit Feuerwerk angestoßen!