Mittwoch, 2. Januar 2013

Das wohl schönste Ende der Welt!

Man könnte ja meinen Neuseeland sei „die kleine Schwester“ Australiens…. Dem ist in keinster Weise so! Bis auf die Amtssprache, Captain Cook als 1. Europäer und einen Teil einer Erdplatte haben diese beiden Länder genau NICHTS gemeinsam!


Kaum eine Landschaft ist wiederzufinden, kein einziges der fiesen, giftigen Tiere Australiens lebt hier (das bösartigste Tier ist die Ratte, von den Europäern eingeschifft…), die Lebensart, der Neuseeländer an sich… alles ist anders. Freundlicher und bodenständiger irgendwie.Es fängt damit an, dass das Englisch, bis auf „mate“ vielleicht, ein völlig anderes ist und hört mit dem Zusammenleben mit den ursprünglichen Neuseelandern, den Maori, auf.
Viele Hinweise sind zweisprachig, die Kinder lernen in der Schule Maori als Sprache und Geschichte, es gibt Maori Radio- und Fernsehsender und es wird großen Wert auf Maori Kultur und Kunst gelegt! Ein offenes, respektvolles Zusammenleben ist überall zu finden.
Glücklicher Weise hatten wir eine handliche Karte, ca. im Maßstab 1:1, inkl. vieler erfahrener eingemalter Tipps, zur Hand!
 In diesem Sinne, danke nochmal Hennilein!
All das ist mir in Australien leider nicht begegnet, so haben die Aborigines häufig sogar abgezäunte Camps und bleiben viel unter sich und sind manchmal kaum im öffentlichen Leben zu finden…
Natürlich kann man nichts verallgemeinern und Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. Viele begründen den Unterschied aber tatsächlich mit dem Beginn des Zusammenlebens der „Ureinwohner“ und „Neuankömmlinge“, die Europäer. In Australien sind sie eingefallen und haben, ja so muss man es nennen, Massenmord an den Aborigines begangen, um das Land einzunehmen. Weitere wurden mit Deals wie „500 qm² bodenschatzreiches Land gegen 5 Sicheln“ abgespeist… Die Maori, ursprünglich wohl hauptsächlich Polynesier, haben von vornherein Verhandlungen mit den Europäern führen können und so wurde vieles gemeinsam beschlossen. Es ist zwar „erst“ ca. 250 Jahre her… die Neuseeländische Form des Zusammenlebens gefällt mir auf jeden Fall besser.

Der Neuseeländer nennt sich übrigens liebevoll selbst „Kiwi“! Ich habe eigentlich noch niemanden „New Zealander“ hören sagen. Interessant, so ist doch der Kiwi nicht sehr hübsch, ist seinen Feinden machtlos ausgefliefert,  kann er eigentlich nix, noch nicht mal fliegen… aber er ist hier halt einzigartig auf der Welt! Der Kiwi grundsätlzlich nimmt sich halt nich ganz so wichtig.
Der Kiwi ist ein sehr offener, freundlicher Mensch. Meist mit einem sehr sonnigen Gemüt und viel Zeit. „Ja, es regnet hier halt 200 Tage im Jahr“ oder es ist so stürmisch, dass wir die Autotür kaum aufkriegen „Heute? Das ist noch nicht windig!“ Kleinere Erdbeben, Tornados, Überschwemmungen durch Regen oder halt Vulkanausbrüche, sind nicht unüblich – all das nimmt der Kiwi recht gelassen und wartet an unzähligen Baustellen geduldig. Meist winken einem die Bauern vom Straßenrand sogar fröhlich zu.
Die Nationalblüte Neuseelands
Apros pros - die Milch und die Wolle, die man hier kaufen kann, ist offensichtlich von sehr glücklichen Tieren - die unzähligen Schafe und Kühe haben meist einen schöneren Blick auf die Landschaft oder soagar aufs Meer als die meisten Einwohner. Unter den Landstraßen gibt es eigens für die Kühe gebaute Tunnel.
Den Kühen und Schafen am Straßenrand ist ein vorbeisausendes Auto meist so fremd, dass sie sich erschrecken, wenn wir vorbeidüsen...
Ja, es ist wahrscheinlich das schönste Ende der Welt… so kann man doch am gleichen Tag Snowboarden und 2 Stunden später im Meer surfen gehen. Oder am Strand liegen und die Skilifte in den schneebedeckten Gipfeln sehen. Oder auf einem Gletscher rumkrabbeln und anschließend zum Aufwärmen in natürlichen „Hot Pools“ baden. Irgendwie faszinierend.

Übrigens: auf Maori heißt Neuseeland - das Land der langgezogenen Wolke. Verständlich...

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