Montag, 25. Februar 2013

10. Stop: Brasilien

Karneval und Río und so! Ungefähr so sah meine Reiseplanung für das fünftgrößte Land der Welt aus, dessen Sprache ich nicht beherrsche und ich nicht mal einen Reiseführer besitze…

Brasilien ist flächenmäßig das größte Land meiner Reise (ja, größer als Australien!) und nach Einwohnern, nach Indonesien (240 Mio.), mit 205 Mio. Brasilianern das zweitgrößte Land meiner Reise.
Im Laufe meines Trips habe ich bereits unzählige Brasilianer getroffen, denn Brasilianer sind reisefreudige Menschen! Mit unzähligen Empfehlungen und „unbedingts“ machte ich mich auf… das Land viel zu groß, meine Zeit viel zu kurz. Warnungen wie „oh, da spricht aber wirklich niemand Englisch oder Spanisch“ und „du darfst auf keinen Fall nachts allein raus gehen!“ wiederholten sich ziemlich oft. Aber das Glück blieb auf meiner Seite.

Mit Maike in Sao Paolo
Start: Sankt Pauli. Ähm. São Paulo. Übersetzt Sankt Pauli! Somit fühlte ich mich gleich heimisch und durfte die erste Woche bei einer Deutschen Freundin, die ihre Heimat in Brasilien gefunden hat, verbringen. Maike. Sehr hilfreich. So ist doch São Paulo mit seinen schätzungsweise 17 – 20 Mio. Einwohnern der größte Stadtklumpen, den Südamerika zu bieten hat und hat leider auch mit Armut und Kriminalität zu kämpfen. Die Sicherheitsmaßnahmen beginnen am Flughafen bei meiner Ankunft um 1.00 Uhr nachts. Außer mit einem Privattaxi kann man das Flughafengelände nicht verlassen, damit keine Touris nachts in der Stadt rumirren. Der Geldautomat spuckt zur eigenen Sicherheit zwischen 22 und 6 Uhr nur höchstens 300 Reaís aus, ca. 110€.
Maike wohnt in einem schönen Stadtteil, der wohl übermäßig sicher ist, sodass man abends auch nochmal einen Fuß vor die Tür tun kann. Ich durfte mit Maike und ihren Brasilianischen Freunden, die übrigens fast alle sehr gut Englisch sprechen, den sagenumwobenen Brasilianischen Karneval, ihren Samba Kurs und viele kulinarische Köstlichkeiten kennenlernen.
Und dann ist Karneval. Oder Carnaval! (gesprochen Karnawau)
Spitzen Kostüm!
Ganz Brasilien hat frei und ist in feier- oder zumindest Urlaubslaune! Und da wird auch weitergefeiert und -getanzt, wenn es in Strömen gießt und die halbe Straße weggespült wird!
Die Straßen, Hotels und Strände sind voll. Mit einem Hamburger Freund reihen wir uns ein, so gut unser Teint und Haarfarbe es zulassen. An dem Küstenabschnitt Ubatuba tummeln sich Brasilianer aller Generationen und Regionen. Man kann stundenlang im Stau stehen oder lange nach einem halbwegs leeren Strand suchen.


Río de Janeiro vom Zuckerhut aus betrachtet

 
Mit Torben und Tom
in Río de Janeiro
Mit einem weiteren Hamburger Freund gings auf nach Río de Janeiro. T und T und T. Tom und Torben von Tchibo. Quasi eine kleine Reunion, denn wir haben uns alle lang nicht gesehen! Was passt da besser als Río? Direkt am Meer, mit ellenlangen weißen Stränden, der Copacabana und Ipanema, Caipirinha, viele kleine vorgelagerte Inselchen, die vom Zuckerhut (original übrigens Pão de Açúcar, also Zuckerbrot!) zu sehen sind und die Jesus Statue wacht vom Hügel aus! Eine zauberhafte Stadt! Oder müsste man sagen Stadtkern… denn das viel größere Río zeigt sich beim Rein-und Rausfahren. Kilometerweise, die ja fast schon berühmten, Favelas, zusammengezimmerte Hütten, Müllberge, Menschen mit Eselskarren, Kinder ohne Schuhe und vermutlich ohne Möglichkeit zur Schule zu gehen und viele Einwohner Ríos haben auch vermutlich nie den Strand oder Zuckerberg ihrer eigenen Stadt gesehen.
Brasilien ist eindeutig auf dem aufsteigenden Ast und viele Dinge sind genauso teuer, wie in Europa, aber die Schere zwischen Arm und Reich ist sehr prägnant und übersehbar. Was aber natürlich eine entscheiden Rolle überall in Brasilien, egal ob arm oder reich, spielt: Fußball!
So stehen schonmal meterhohe Statuen von berühmten Fußballspielern an Stadteingängen, Trikots und sonstige Merchandise Artikel aller Vereine gibt es überall zu kaufen und werden gern getragen und jedes Dorf hat einen Fußballplatz, der ausgiebig von allen Generationen genutzt wird. Nachts um 1 in der Stadt oder tagsüber am Strand, wo selbstverständlich auch 2 Tore aufgestellt sind! Die WM kann kommen!
...und wenn das Netz ein Fischernetz ist, Hauptsache ein Tor am Strand!
 

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