Montag, 18. Februar 2013

Urlaub vom Urlaub

Viele werden es vermutlich nicht verstehen, die meisten die Augen verdrehen und jedem Zweiten geht mindestens ein „ts“ durch die Zähne… J

Aber auch ein Weltreisender braucht mal Urlaub! Urlaub vom Urlaub.

Wieviel Bock haben wir noch auf Busfahren???
Mal nicht mit 11 fremden, stinkenden Jungs ein Zimmer teilen, sich orientieren, Preise verhandeln, Unterkünfte angucken und vergleichen, planen und kalkulieren, Guides zuhören, nach dem Weg fragen - sich verlaufen und zurücklaufen, jeden 2. Tag den Rucksack packen, Reiseführer und zig Flyer und Informationen aufsaugen, nur 4 Stunden schlafen, da die letzten um 4 Uhr ins Zimmer kommen und die ersten um 4.30 Uhr aufstehen,  auf der Suche nach Essen sein, neue Sitten und Gebräuche lernen und sich versuchen anzupassen, überlegen, wo ich heute einen Schlafplatz finde, unbedingt vor Sonnenaufgang aufstehen, um Geysire, Tempel etc. zu sehen, mind. 3 mal täglich nach Namen, Herkunft und eigener Geschichte gefragt werden, ewig vor 1, für 30 Menschen gedachten, besetzten Toilette hüpfen, tonnenweise Abgase einatmen, nach einer Waschmöglichkeit für meine Wäsche suchen, die in 10 Std. fertig ist, denn morgen früh geht die Reise ja schon weiter, als blonde Langnase angeguckt werden, eine neue Währung umrechnen, Internetanschluss suchen, um endlich meinen Blog zu ergänzen und zu hören, ob zu Hause alles in Ordnung ist, spätestens bis 10 Uhr auschecken und dann nicht wissen wohin, Stadtpläne lesen, kalkulieren, ob ich meinem Gegenüber glauben kann oder er nur einen Geldschein in mir sieht, tagelang in überfüllten, stinkenden Bussen durchgeschüttelt zu werden und ohne Klimaanlage in der Sonne zu brüten, einen neuen Akzent verstehen, sich schon wieder von lieben Menschen verabschieden, stundenlang mit 23 kg auf den Schultern durch Straßen irren, in der Hitze brütend an Bushaltestellen, Ampeln, Schlangen, Flughäfen, Kassen, Touristeninformationen, Ausweiskontrollen, Ticketschalter, Stau, Bahnhöfen warten und schwitzen.
…der Bedarf nach ein wenig Privatsphäre, einem gemütlichen Bett und vertrauten Gesichtern wächst nach einigen Monaten. Ebenso der Bedarf nach Stillstand und Ruhe. So quillt das Gedächtnis aufgrund der traumhaften Erfahrungen doch manchmal etwas über.
Der Blick von der Terasse auf den See
Was eignet sich da besser als das Sommerhaus der Chile-Familie-Sielfeld direkt am wunderschönen Villarrica See? Im milden Süden Chiles mit dem Villarrica Vulkan im Hintergrund. Obwohl er einer der 50 aktiven Vulkane ist und immer eine kleine Rauchwolke ablässt, strahlt er auf mich eine angenehme Ruhe aus. Riesengroß und weißgedeckt erstreckt er sich hoch aus der grünen Landschaft. 
Villarrica & Pucón

Mal zur Ruhe kommen, die Reise Reise sein lassen, auch mal 12 Stunden schlafen, und das jede Nacht im selben Bett, bei einem leckerem Chilenischen Rotwein ein bisschen klönen, die köstlichen Grill- und Kochkünste der Familie genießen, das andere Ufer, den Himmel, den Vulkan, die Kinder am Strand, das Wasser und die Boote beobachten, planschen gehen, endlich unendlich viel lesen, viele Erinnerungen Revue passieren lassen, stundenlang unter dem Sonnenschirm sitzen und auch einfach mal Löcher in die Luft starren – und selbige tief einatmen, denn sie ist herrlich frisch. Mal tatsächlich nichts tun.
Abends am Strand vom Villarrica See
 ¡Silvia y Berndt, muchas gracias por todo! ¡Le doy las gracias con todo mi corazón! J

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